von Gabriele Vincke | 29. November 2019 | Gehirn, Gesundheit, Glück, Lernen, Neuro News
Wenn es um die Nahrungsaufnahme geht, dann sind wir nur
noch bedingt Herr unserer selbst. Am Max-Planck-Institut für
Stoffwechselforschung in Köln konnten Wissenschaftler zeigen, dass unser
Magen-Darm-Trakt im ständigen Austausch mit dem Gehirn steht und mit
Belohnungsreizen unser Verlangen nach Essen kontrolliert.
Bereits im Mund erste
Dopaminausschüttung
Als wichtigster Botenstoff
des Belohnungssystems im Gehirn wird Dopamin ausgeschüttet, wenn zum Beispiel
lang angestrebte Ziele erreicht werden und ein Verlangen oder die unmittelbare
Aussicht auf Belohnung uns zu einer Handlung motivieren. In aufwendigen Studien
sind Forschungsgruppenleiter Marc Tittgemeyer und Heiko Backes der Frage
nachgegangen, wie die Nahrungsaufnahme im Körper eigentlich kontrolliert wird.
Die Wissenschaftler haben freiwilligen Studienteilnehmern Milchshakes angeboten
und parallel dazu mit einer neuartigen Methode die Ausschüttung von Dopamin im
Gehirn gemessen.
Die Messergebnisse zeigen,
dass das Gehirn bereits die ersten Dopamin-Moleküle ausschüttet, wenn die
Teilnehmer den Shake im Mund schmecken. Sobald das Getränk den Magen erreicht,
wird erneut Dopamin freigesetzt. „Frühere Experimente mit Mäusen haben ergeben,
dass es dem Gehirn gemeldet wird, wenn Nahrung den Magen erreicht. Unsere
Ergebnisse zeigen, dass dies auch beim Menschen geschieht und, darüber hinaus,
welche Hirnareale dabei beteiligt sind“, erklärt Tittgemeyer.
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von Gabriele Vincke | 22. November 2019 | Gehirn, Gesundheit, Lernen, Neuro News
Die zugrunde liegenden Defizite in der
Informationsverarbeitung sowie deren neuronale Grundlagen wurden jetzt von
einem Forschungsteam im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) untersucht
und in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.
Eine von Dr. Jan Gläscher
aus dem Institut für Systemische Neurowissenschaften des UKE geleitete
Arbeitsgruppe hat in Kooperation mit US-Forschern vom California Institute of
Technology und der University of Iowa Patientinnen und Patienten mit
Hirnläsionen untersucht. Sie verwendeten dabei den „Wisconsin Card Sorting
Test“, der weltweit am häufigsten verwendete neuropsychologische Test, um
Defizite in der kognitiven Kontrolle und der Verhaltensflexibilität zu
diagnostizieren. Dabei müssen die Patienten Karten mit einfachen Symbolen auf
verschiedene Stapel sortieren, wobei ihnen das Sortierkriterium (Farbe, Anzahl
oder Symbol) nicht bekannt ist. Dieses erlernen sie durch das Feedback nach
jedem Durchgang. Nach einer Weile ändert sich unangekündigt das
Sortierkriterium, und die Patienten müssen nun flexibel zum anderen Kriterium
wechseln. Patienten mit ausgedehnten Frontalhirnläsionen schaffen diesen
Wechsel in den Zielkriterien nicht oder nur sehr langsam und begehen
Wiederholungsfehler („perseverative errors“).
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von Gabriele Vincke | 15. November 2019 | Gehirn, Gesundheit, Neuro News
Auditive Kognition: Die Kommunikation von Hirnregionen
untereinander beeinflusst den individuellen Hörerfolg
Die Fähigkeit, einer Person
zuzuhören und währenddessen ablenkende Geräusche und Stimmen auszublenden, ist
abhängig davon, wie gut die Kommunikation von Hirnregionen untereinander auf
das aufmerksame Zuhören eingestellt ist. Eine interdisziplinäre Forschergruppe,
bestehend aus einem Biomedizin-Ingenieur, einer Sprachwissenschaftlerin und
einem Psychologen der Universität zu Lübeck, konnte nun zeigen, dass
erfolgreiches Sprachverstehen in diesen alltäglichen Situationen mit einer fein
abgestimmten Umgruppierung der Hirnnetzwerke einhergeht.
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von Gabriele Vincke | 08. November 2019 | Allgemein, Gehirn, Gesundheit, Neuro News
Eines
der großen Ziele in den Neurowissenschaften ist es zu verstehen, wie
Wahrnehmung, Lernen und Verhalten durch die Aktivität des Gehirns zustande
kommen. Dafür ist es wichtig, physiologische Prozesse im Detail zu verstehen,
die grundlegend für die Steuerung der Hirnfunktionen sind.
Dazu gehört, die Eigenschaften der
molekularen Bausteine des Gehirns – die Proteine – näher zu untersuchen und zu
verstehen, wie sie ersetzt oder ihre Funktionalität über ihre Lebenszeit
erhalten werden kann. Gibt es Proteine im Gehirn, die länger leben als andere?
Beeinflusst die Hirnaktivität vielleicht die Stabilität der Proteinbausteine?
Und inwiefern sind diese Mechanismen bei neurodegenerativen Demenz-Erkrankungen
gestört?
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von Gabriele Vincke | 01. November 2019 | Gehirn, Gesundheit, Glück, Lernen, Neuro News, Stress
Die Entwicklung des Gehirns im Embryo ist ein hoch komplexer Prozess. In seinem Zuge wandern zahllose Zellen von ihrem Entstehungsort zu der Stelle, an der sie später gebraucht werden.
Wie
das genau funktioniert, ist erst in Ansätzen verstanden. Wissenschaftler der
Universität Bonn haben nun einen möglichen Mechanismus identifiziert. Demnach
könnte ein Bündel von Nervenfasern als eine Art „Schienenweg“ fungieren, an dem
entlang die Zellen zu ihrem Ziel gelangen.
Die
Forscher haben in ihrer Studie die Hirnentwicklung von Mäuse-Embryonen unter
die Lupe genommen. Sie konzentrierten sich dabei auf einen Pool neuronaler
Vorläufer-Zellen, der sich etwa zehn Tage nach der Befruchtung im Hinterhirn
entwickelt. Diese reifen zu Nervenzellen heran und migrieren dann zu anderen
Regionen im entstehenden Hinterhirn. Auch beim Menschen finden in der frühen
Hirnentwicklung vergleichbare komplexe Zellwanderungen statt. „Wie das Ganze
funktioniert, ist aber noch kaum verstanden“, erklärt Prof. Dr. Sandra Blaess
vom Institut für Rekonstruktive Neurobiologie der Universität Bonn.
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