Bei Mutationen, die zu Parkinson-Erkrankung führen können, ist diese Kooperation beeinträchtigt
Um toxische Proteine schneller abzubauen, können sich Immunzellen im Gehirn bei Bedarf zu Verbünden zusammenschließen. Das zeigt eine gemeinschaftliche Studie der Universität Bonn, des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und des Institut François Jacob in Frankreich. Bei bestimmten Mutationen, die zur Parkinson-Erkrankung führen können, ist diese Zusammenarbeit hingegen beeinträchtigt. Die Ergebnisse sind in der renommierten Fachzeitschrift Cell erschienen.
Neurowissenschaftler:innen der Universitätsmedizin Magdeburg entdecken neuronale Netzwerkänderungen in Millisekunden-Geschwindigkeit im menschlichen Gehirn und deren Bedeutung für die visuelle Wahrnehmung und die Erholung von Sehnervschädigungen.
Magdeburg (FME) – Milliarden von Nervenzellen in unserem Gehirn kommunizieren ständig miteinander über ein hochkomplexes Netzwerk neuronaler Verbindungen. Diese Verbindungen können sich anpassen, ein Leben lang. Sie bilden die Grundlage für menschliches Denken und Verhalten. Die Doktorandin Zheng Wu und der Neurowissenschaftler Prof. Dr. Bernhard Sabel, Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, haben sich am Beispiel des Sehens der Frage gewidmet, wie schnell sich funktionelle Gehirnnetzwerke in ihrer Struktur verändern können und welche Auswirkungen diese Veränderungen auf das Sehen haben.
Ein Team der Uni Würzburg hat mögliche Ursachen für schwache Schulleistungen trotz hoher Intelligenz bei Schülerinnen und Schülern gefunden. Mit einem Training wollen sie diesen schlechten Schulleistungen jetzt vorbeugen.
Ein hochbegabtes Kind wird nicht zwangsläufig Professor oder Nobelpreisträgerin. Einige schaffen es nicht einmal an die Universität. „Underachievement“ nennen Expertinnen und Experten dieses Phänomen. „Ca. zehn bis zwölf Prozent aller hochbegabten Kinder sind betroffen“, erklärt die Würzburger Psychologin Dr. Catharina Tibken. Die im Verhältnis zur Intelligenz niedrigen Schulleistungen können darauf zurückzuführen sein, dass die Kinder nicht wissen, wie man lernt. Darauf weisen die Ergebnisse einer Studie von einem Team um Tibken und Professor Tobias Richter, Inhaber des Lehrstuhls für Psychologie IV an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg, hin.
Team der Universitäten Bonn, Haifa und Oldenburg untersucht die neurobiologischen Hintergründe
Einsamkeit ist ein schmerzhaftes Gefühl. Wenn es länger anhält, kann es zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen führen. Forschende der Universitäten Bonn, Haifa (Israel) und Oldenburg haben nun herausgefunden, wie Einsamkeit mit einem reduzierten Vertrauen einhergeht. Dies schlägt sich in Veränderungen der Aktivität und Zusammenarbeit von verschiedenen Gehirnstrukturen nieder, vor allem der Inselrinde. Die Ergebnisse liefern damit Anhaltspunkte für Therapiemöglichkeiten. Sie sind nun in “Advanced Science” veröffentlicht.
Ein Bochumer Forschungsteam hat bei Ratten künstliche Geruchsempfindungen ausgelöst – und geschaut, was dann im Gehirn passiert.
Wenn ein Geruch wahrgenommen wird, werden im Gehirn verschiedene Bereiche aktiviert. Ein Team aus der Neurowissenschaft der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat nun mit Untersuchungen an Ratten herausgefunden, dass Strukturen des Geruchsinns eng mit den Belohnungs- und Aversionssystemen des Gehirns zusammenarbeiten. So sind bei der Verarbeitung von Gerüchen neben dem Riechzentrum auch Bereiche aktiv, die für Gefühle und Werteempfinden verantwortlich sind. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift „Cerebral Cortex“ vom 11. August 2021 veröffentlicht.
Wie konnte der Mensch ein so großes und komplexes Gehirn ausbilden? Forschende haben einen bedeutenden Faktor identifiziert.
Der große und kompliziert gefaltete Neokortex gibt uns Menschen viele unserer intellektuellen Fähigkeiten und unterscheidet uns damit von allen anderen Spezies. Ein Forschungsteam um Dr. Tran Tuoc aus der Abteilung Humangenetik der Medizinischen Fakultät der RUB hat einen wichtigen Faktor identifiziert, der im Verlauf der Evolution zu dieser Gehirnentwicklung geführt haben könnte: die sogenannte H3-Acetylierung basaler Vorläuferzellen von Nervenzellen. Diese Erkenntnis könnte auch Wege zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen eröffnen. Die Arbeit ist veröffentlicht in der Zeitschrift Science Advances vom 15. September 2021.
Der neue Band der „Schriftenreihe zu Familienunternehmen“ des Wittener Instituts für Familienunternehmen (WIFU) widmet sich aus strukturtheoretischer Sicht der Entstehung von Konflikten in Unternehmerfamilien.
Unternehmerfamilien können aufgrund ihrer besonderen Merkmale zugleich Chance und Bedrohung für das eigene Unternehmen sein. In ihrer Zeit als WIFU-Promotionsstipendiatin hat Juliane Wegner diese Ambiguität der Unternehmerfamilie zum Anlass genommen der Frage nachzugehen, wie die Entstehung von Konflikten aus strukturtheoretischer Perspektive in diesem Familientypus erklärt werden kann. Es wird deutlich, dass die innerfamiliäre Konflikthaftigkeit zwar strukturell angelegt und damit praktisch unausweichlich ist, der Umgang damit jedoch in jeder Familie anders sein kann. Empirisch stützt Wegner ihre Aussagen auf drei Einzelfallanalysen, in die sie Unternehmerfamilien mit jeweils unterschiedlichen Konflikterfahrungen einbezogen hat. Die Ergebnisse der Analyse legen Mitgliedern von Unternehmerfamilien nahe, die zwangsläufig aufkeimenden Konflikte bis zu einem gewissen Grad zuzulassen und sich auf die Eindämmung möglicher destruktiver Folgen zu konzentrieren.
In einer Längsschnittstudie untersuchte ein Psychologieforschungsteam am Universitätsklinikum Jena die biologische Stressreaktion auf die Maßnahmen des ersten Corona-Lockdowns in Abhängigkeit von Resilienz und Persönlichkeitstyp.
Je deutlicher bei den Studienpersonen das Merkmal der emotionalen Labilität ausgeprägt war, desto mehr Stresshormone konnten nachgewiesen werden. Dieser Zusammenhang zeigte sich aber auch für die Extrovertiertheit, ein Persönlichkeitsmerkmal, das gemeinhin mit großer Stresswiderstandsfähigkeit assoziiert wird.
Obwohl Neurowissenschaftler immer größere Datensätze aus dem Gehirn aufnehmen, können sie viele der darin enthaltenen Informationen, den neuronalen Code, bislang nicht entschlüsseln.
Ein internationales Team unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften hat nun ein künstliches neuronales Netzwerk entwickelt, das in der Lage ist, automatisch neuronale Rohdaten zu verstehen, ohne sie manuell analysieren zu müssen.
„In den meisten Fällen wissen wir bislang nicht, welche Botschaften übertragen werden“, erklärt der leitende Forscher Markus Frey vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI CBS) in Leipzig und Kavli Institute for Systems Neuroscience in Trondheim. „Wir haben daher eine spezielle Art von Deep-Learning-Algorithmus, ein sogenanntes Convolutional Neural Network, entwickelt, das in der Lage ist, verschiedene Verhaltensweisen und Reize aus den Signalen vieler Gehirnregionen zu entschlüsseln.”
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