von Gabriele Vincke | 01. November 2019 | Gehirn, Gesundheit, Glück, Lernen, Neuro News, Stress
Die Entwicklung des Gehirns im Embryo ist ein hoch komplexer Prozess. In seinem Zuge wandern zahllose Zellen von ihrem Entstehungsort zu der Stelle, an der sie später gebraucht werden.
Wie
das genau funktioniert, ist erst in Ansätzen verstanden. Wissenschaftler der
Universität Bonn haben nun einen möglichen Mechanismus identifiziert. Demnach
könnte ein Bündel von Nervenfasern als eine Art „Schienenweg“ fungieren, an dem
entlang die Zellen zu ihrem Ziel gelangen.
Die
Forscher haben in ihrer Studie die Hirnentwicklung von Mäuse-Embryonen unter
die Lupe genommen. Sie konzentrierten sich dabei auf einen Pool neuronaler
Vorläufer-Zellen, der sich etwa zehn Tage nach der Befruchtung im Hinterhirn
entwickelt. Diese reifen zu Nervenzellen heran und migrieren dann zu anderen
Regionen im entstehenden Hinterhirn. Auch beim Menschen finden in der frühen
Hirnentwicklung vergleichbare komplexe Zellwanderungen statt. „Wie das Ganze
funktioniert, ist aber noch kaum verstanden“, erklärt Prof. Dr. Sandra Blaess
vom Institut für Rekonstruktive Neurobiologie der Universität Bonn.
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von Gabriele Vincke | 25. Oktober 2019 | Gehirn, Gesundheit, Lernen, Neuro News, Stress
Entgegen
anderslautenden Ratschlägen gibt es keinen Grund, am Abend auf Sport zu
verzichten, wie eine Analyse der wissenschaftlichen Literatur zutage förderte.
Es
ist ein bekannter und oft vernommener Ratschlag, auch von Schlafforschern: Um
die Schlafqualität zu verbessern, sollte man am Abend auf Sport verzichten. Bloß
– in dieser allgemein gehaltenen Form ist der Ratschlag nicht haltbar, wie
Forschende am Institut für Bewegungswissenschaften und Sport der ETH Zürich
aufzeigten.
Die
Wissenschaftler durchforsteten die gesamte wissenschaftliche Literatur und
analysierten alle 23 zu diesem Thema gemachten Studien, welche ihren
Qualitätsanforderungen entsprachen. Das Fazit der Forschenden: Grundsätzlich
beeinflusst Sport innerhalb von vier Stunden vor dem Zubettgehen den Schlaf
nicht negativ. «Wenn Sport am Abend überhaupt einen Effekt auf die
Schlafqualität hat, dann sogar eher einen positiven, wenn auch nur einen
schwach positiven», sagt Christina Spengler, Leiterin des Labors für Human- und
Sportphysiologie.
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von Gabriele Vincke | 18. Oktober 2019 | Gehirn, Gesundheit, Lernen, Neuro News, Stress
Unter
der Leitung von Markus Ploner, Heisenberg-Professor für Human Pain Research,
haben sich Forscherinnen und Forscher der Klinik für Neurologie des
TUM-Universitätsklinikums rechts der Isar angesehen, wie genau im Gehirn ein
schmerzhaftes Ereignis verarbeitet wird.
Sie
konnten erstmals zeigen, dass das Gehirn auf einen Schmerzreiz mit mindestens
drei unterschiedlichen Antworten reagiert – und dass diese gleichzeitig und
nicht abhängig voneinander ablaufen. Die Ergebnisse könnten grundlegende
Auswirkungen auf das Verständnis und die Behandlung von Schmerzpatientinnen und
-patienten haben.
Schmerz
besteht aus mindestens drei Faktoren: der Wahrnehmung, der Handlung – zum
Beispiel dem Zurückziehen der Hand von einer heißen Herdplatte – und der
Reaktion des autonomen Nervensystems, das die notwendige Energie für das
Handeln bereitstellt. Über das autonome Nervensystem werden die lebenswichtigen
Funktionen wie Herzschlag, Atmung, Verdauung und Stoffwechsel gesteuert.
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von Gabriele Vincke | 12. Oktober 2019 | Gehirn, Gesundheit, Lernen, Neuro News, Stress
Nervenzellen
im Kleinhirn weisen vor einer Augenbewegung auf zuvor gemachte Fehler hin. So
helfen sie uns, Bewegungen anzupassen und zu lernen, berichten Tübinger
Forscher.
Von
links nach rechts, von oben nach unten: Bei Augenbewegungen können auch bei
solchen einfachen Aufgaben kleine Abweichungen entstehen. Wissenschaftler um
Professor Peter Thier und Marc Junker am Hertie-Institut für klinische
Hirnforschung und dem Werner Reichardt Centrum für Integrative
Neurowissenschaften (CIN) der Universität Tübingen berichten nun von
Hirnsignalen, die auf diese Fehler hinweisen. Sie werden von Nervenzellen im
Kleinhirn ausgesendet, und zwar kurz bevor wir eine Augenbewegung erneut
ausführen. Das ermöglicht uns, die Bewegung anzupassen und zu lernen. Mit der
Studie klären die Forscher die Funktion der sogenannten Kletterfasersignale,
welche bislang umstritten war. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe der
Fachzeitschrift PLOS Biology erschienen.
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von Gabriele Vincke | 04. Oktober 2019 | Gehirn, Gesundheit, Lernen, Neuro News, Stress
Signalstoff
ist in Stresssituationen entscheidend für motorischen Fähigkeiten
In
zwei thematisch verwandten Studien haben Wissenschaftler des
Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München herausgefunden, wie sich Stress
auf die Motorik sowie auf das Lernen auswirken kann. Sie untersuchten die Rolle
des CRF (Corticotropin freisetzenden Faktor)-Systems für die Funktion des
Kleinhirns. Das Kleinhirn ist in erster Linie für die Feinabstimmung von
Bewegungen bekannt.
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von Gabriele Vincke | 27. September 2019 | Gehirn, Gesundheit, Lernen, Neuro News, Stress
Wissenschaftler
der Universität Tübingen erforschen, ob das Gehirn durch eine Ruhephase zuvor
gelernte Abfolgen besser behalten kann.
Schlaf
festigt zuvor erworbenes Wissen und trägt dadurch zur Bildung des
Langzeitgedächtnisses bei. In einer neuen Studie untersuchten Nicolas Lutz,
Ines Wolf und Stefanie Hübner unter der Leitung von Professor Jan Born und Dr.
Karsten Rauss vom Institut für Medizinische Psychologie und
Verhaltensneurobiologie der Universität Tübingen, ob Schlaf auch die
Lernleistung bei vorhersehbaren Abläufen beeinflusst. Dazu ließen sie zwei
Personengruppen an einem Bildschirm festgelegte Sequenzen von visuellen Mustern
lernen. Nach entweder einer Schlaf- oder einer Wachphase testeten die
Wissenschaftler, wie die Probanden auf Abweichungen in den gelernten Abläufen
reagierten. Dabei zeigte sich, dass die Gruppe mit Schlafphase die Abläufe
stärker verinnerlicht hatte und sicherer beherrschte, auch wenn die Sequenzen
in schnellerer Abfolge präsentiert wurden. Die Studie wird in der Fachzeitschrift The Journal
of Neuroscience veröffentlicht.
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