Sinneswahrnehmung ist keine Einbahnstraße

Sinneswahrnehmung ist keine Einbahnstraße

Wie unsere Erfahrungen neue Eindrücke beeinflussen: Tübinger Neurowissenschaftler entschlüsseln Signalpfad, über den das Gehirn seine eigene Wahrnehmung der Umwelt verändert.

Wenn wir mit der Welt interagieren, zum Beispiel indem wir mit der Hand ein Objekt berühren, verändert das Gehirn das Sinnessignal auf Basis einer Vorab-Erwartungshaltung. Tübinger Neurowissenschaftler haben dieses sogenannte „sensorische Gating“ näher erforscht. Bei Ratten, deren Tasthaare Objekte ertasteten, fanden sie Gating-Signale aus höheren Hirnregionen, die die Signalstärke aus der aktiven Berührungswahrnehmung verringerten. Offenbar überformt unsere Erwartungshaltung, die in höheren Hirnregionen erzeugt wird, aktuelle Sinneseindrücke. Solche Erwartungssignale könnten für das Verständnis sensorischer Halluzinationen, etwa bei Schizophrenie, eine wichtige Rolle spielen. Die Studie wurde mit Geldern der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) verwirklicht und im Fachmagazin Nature Communications publiziert.

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Was sich neckt, das liebt sich?

Was sich neckt, das liebt sich?

Psychologen erforschen Umgang mit Lachen und Frotzeln in Beziehungen

Egal ob übereinander oder miteinander: Lachen spielt in Liebesbeziehungen eine wichtige Rolle. Ähneln sich die Liebespartner in ihrem Umgang mit Lachen oder dem Ausgelacht werden, sind diese eher zufrieden mit ihrer Beziehung. Menschen, die Angst davor haben ausgelacht zu werden, sind mit ihrer Beziehung dagegen häufig weniger glücklich. Das überträgt sich auch auf ihren Partner und ihre Sexualität. Zu diesem Ergebnis kommen Psychologen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) in einer neuen Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift “Journal of Research in Personality” veröffentlicht wurde.

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Individuelle Stressempfindlichkeit, Zuckerstoffwechsel und Gehirnfunktion hängen zusammen

Individuelle Stressempfindlichkeit, Zuckerstoffwechsel und Gehirnfunktion hängen zusammen

Störung im Zuckerstoffwechsel des Gehirns als Ursache für stressbedingte Lern- und Gedächtnisstörungen im Tiermodell identifiziert

Insbesondere chronischer Stress gilt als ein Risikofaktor für die Entwicklung psychischer Erkrankungen wie beispielsweise depressive Störungen. Zudem kann er sich negativ auf den Stoffwechsel und besonders auf den Zuckerstoffwechsel auswirken. Nun haben Wissenschaftler der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz und des Deutschen Resilienz-Zentrums Mainz (DRZ) im Tiermodell untersucht, ob Stress, eine Störung des Zuckerstoffwechsels und psychische Symptome direkt und ursächlich miteinander verknüpft sind. Ihre Untersuchungen zeigten, dass sich in zeitlichem Zusammenhang mit Stress eine Störung des Glukosestoffwechsels entwickeln kann, und zwar sowohl im Blut als auch im Gehirn. Demnach kann eine stressinduzierte Störung des Zuckerstoffwechsels mit der Entstehung von stressabhängigen psychischen Erkrankungen zusammenhängen. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe der hochrangigen Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht.

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Wunschdenken wird belohnt

Wunschdenken wird belohnt

Urteile fällen wir ganz rational oder „aus dem Bauch“ heraus. Dabei spielen nicht nur Erfahrungswerte und relevante Informationen, sondern auch unsere Vorlieben eine bedeutende Rolle.

Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung in Köln zeigt, wie das Belohnungssystem im Gehirn von eigenen Wünschen gefärbte Urteilsbildungen vermittelt. „Bei komplexen, unübersichtlichen Sachverhalten laufen wir Gefahr, ein verzerrtes Urteil zu fällen, sobald wir eine Schlussfolgerung gegenüber einer anderen bevorzugen.“, erklärt Dr. Bojana Kuzmanovic, Wissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschungen Köln. In ihrer Arbeit hat sie untersucht, wie die Urteilsbildung der Menschen von ihrem Wunschdenken beeinflusst wird.

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Hirnwellen ermöglichen Einblicke ins Navigationssystem des Gehirns

Hirnwellen ermöglichen Einblicke ins Navigationssystem des Gehirns

Mittels Tiefenelektroden messbare Hirnwellen erlauben Einblicke in das menschliche Navigationssystem, wie Forscher des Universitätsklinikums Freiburg nachweisen. Das Verfahren eröffnet neue Ansätze für die frühe Alzheimer-Diagnostik.

Das Gehirn legt eine Art Landkarte unserer Umgebung an, was eine zuverlässige räumliche Navigation erlaubt. Für die Erforschung, wie dieses Navigationssystem auf Zell-Ebene funktioniert, wurde 2014 der Nobelpreis vergeben. Nun haben Forscher des Universitätsklinikums Freiburg, der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Peking nachgewiesen, dass Charakteristika dieses Navigationssystems auch in Hirnwellen vorhanden sind, die mittels Tiefenelektroden im menschlichen Gehirn messbar sind. Die Möglichkeit, auf diese Weise das neuronale Navigationssystem zu prüfen, eröffnet neue Ansätze für die frühe Alzheimer-Diagnostik. Denn ein schlechter werdender Orientierungssinn ist eines der ersten Anzeichen der Krankheit. Die Ergebnisse veröffentlichten die Forscher am 11. Oktober 2018 im Fachmagazin Current Biology.

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Positive Kettenreaktion

Positive Kettenreaktion

Zufriedene Mitarbeiter erhöhen Kundenzufriedenheit und Gewinn

Die Zufriedenheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat gerade für Unternehmen im Dienstleistungssektor unmittelbaren Einfluss auf Umsatz und Profitabilität. Dies belegen die Ergebnisse einer Studie, die Prof. Dr. Jens Hogreve (Inhaber des Lehrstuhls für Dienstleistungsmanagement an der KU) gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Hagen sowie der Hochschule Ostwestfalen-Lippe erstellt hat. „Unsere Ergebnisse sind vor allem deshalb relevant, weil ausgerechnet im Dienstleistungsbereich die Angestellten mit der geringsten Zufriedenheit zu finden sind“, erklärt Hogreve.

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