von Gabriele Vincke | 22. November 2019 | Gehirn, Gesundheit, Lernen, Neuro News
Die zugrunde liegenden Defizite in der
Informationsverarbeitung sowie deren neuronale Grundlagen wurden jetzt von
einem Forschungsteam im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) untersucht
und in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.
Eine von Dr. Jan Gläscher
aus dem Institut für Systemische Neurowissenschaften des UKE geleitete
Arbeitsgruppe hat in Kooperation mit US-Forschern vom California Institute of
Technology und der University of Iowa Patientinnen und Patienten mit
Hirnläsionen untersucht. Sie verwendeten dabei den „Wisconsin Card Sorting
Test“, der weltweit am häufigsten verwendete neuropsychologische Test, um
Defizite in der kognitiven Kontrolle und der Verhaltensflexibilität zu
diagnostizieren. Dabei müssen die Patienten Karten mit einfachen Symbolen auf
verschiedene Stapel sortieren, wobei ihnen das Sortierkriterium (Farbe, Anzahl
oder Symbol) nicht bekannt ist. Dieses erlernen sie durch das Feedback nach
jedem Durchgang. Nach einer Weile ändert sich unangekündigt das
Sortierkriterium, und die Patienten müssen nun flexibel zum anderen Kriterium
wechseln. Patienten mit ausgedehnten Frontalhirnläsionen schaffen diesen
Wechsel in den Zielkriterien nicht oder nur sehr langsam und begehen
Wiederholungsfehler („perseverative errors“).
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von Gabriele Vincke | 15. November 2019 | Gehirn, Gesundheit, Neuro News
Auditive Kognition: Die Kommunikation von Hirnregionen
untereinander beeinflusst den individuellen Hörerfolg
Die Fähigkeit, einer Person
zuzuhören und währenddessen ablenkende Geräusche und Stimmen auszublenden, ist
abhängig davon, wie gut die Kommunikation von Hirnregionen untereinander auf
das aufmerksame Zuhören eingestellt ist. Eine interdisziplinäre Forschergruppe,
bestehend aus einem Biomedizin-Ingenieur, einer Sprachwissenschaftlerin und
einem Psychologen der Universität zu Lübeck, konnte nun zeigen, dass
erfolgreiches Sprachverstehen in diesen alltäglichen Situationen mit einer fein
abgestimmten Umgruppierung der Hirnnetzwerke einhergeht.
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von Gabriele Vincke | 08. November 2019 | Allgemein, Gehirn, Gesundheit, Neuro News
Eines
der großen Ziele in den Neurowissenschaften ist es zu verstehen, wie
Wahrnehmung, Lernen und Verhalten durch die Aktivität des Gehirns zustande
kommen. Dafür ist es wichtig, physiologische Prozesse im Detail zu verstehen,
die grundlegend für die Steuerung der Hirnfunktionen sind.
Dazu gehört, die Eigenschaften der
molekularen Bausteine des Gehirns – die Proteine – näher zu untersuchen und zu
verstehen, wie sie ersetzt oder ihre Funktionalität über ihre Lebenszeit
erhalten werden kann. Gibt es Proteine im Gehirn, die länger leben als andere?
Beeinflusst die Hirnaktivität vielleicht die Stabilität der Proteinbausteine?
Und inwiefern sind diese Mechanismen bei neurodegenerativen Demenz-Erkrankungen
gestört?
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von Gabriele Vincke | 01. November 2019 | Gehirn, Gesundheit, Glück, Lernen, Neuro News, Stress
Die Entwicklung des Gehirns im Embryo ist ein hoch komplexer Prozess. In seinem Zuge wandern zahllose Zellen von ihrem Entstehungsort zu der Stelle, an der sie später gebraucht werden.
Wie
das genau funktioniert, ist erst in Ansätzen verstanden. Wissenschaftler der
Universität Bonn haben nun einen möglichen Mechanismus identifiziert. Demnach
könnte ein Bündel von Nervenfasern als eine Art „Schienenweg“ fungieren, an dem
entlang die Zellen zu ihrem Ziel gelangen.
Die
Forscher haben in ihrer Studie die Hirnentwicklung von Mäuse-Embryonen unter
die Lupe genommen. Sie konzentrierten sich dabei auf einen Pool neuronaler
Vorläufer-Zellen, der sich etwa zehn Tage nach der Befruchtung im Hinterhirn
entwickelt. Diese reifen zu Nervenzellen heran und migrieren dann zu anderen
Regionen im entstehenden Hinterhirn. Auch beim Menschen finden in der frühen
Hirnentwicklung vergleichbare komplexe Zellwanderungen statt. „Wie das Ganze
funktioniert, ist aber noch kaum verstanden“, erklärt Prof. Dr. Sandra Blaess
vom Institut für Rekonstruktive Neurobiologie der Universität Bonn.
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von Gabriele Vincke | 25. Oktober 2019 | Gehirn, Gesundheit, Lernen, Neuro News, Stress
Entgegen
anderslautenden Ratschlägen gibt es keinen Grund, am Abend auf Sport zu
verzichten, wie eine Analyse der wissenschaftlichen Literatur zutage förderte.
Es
ist ein bekannter und oft vernommener Ratschlag, auch von Schlafforschern: Um
die Schlafqualität zu verbessern, sollte man am Abend auf Sport verzichten. Bloß
– in dieser allgemein gehaltenen Form ist der Ratschlag nicht haltbar, wie
Forschende am Institut für Bewegungswissenschaften und Sport der ETH Zürich
aufzeigten.
Die
Wissenschaftler durchforsteten die gesamte wissenschaftliche Literatur und
analysierten alle 23 zu diesem Thema gemachten Studien, welche ihren
Qualitätsanforderungen entsprachen. Das Fazit der Forschenden: Grundsätzlich
beeinflusst Sport innerhalb von vier Stunden vor dem Zubettgehen den Schlaf
nicht negativ. «Wenn Sport am Abend überhaupt einen Effekt auf die
Schlafqualität hat, dann sogar eher einen positiven, wenn auch nur einen
schwach positiven», sagt Christina Spengler, Leiterin des Labors für Human- und
Sportphysiologie.
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von Gabriele Vincke | 18. Oktober 2019 | Gehirn, Gesundheit, Lernen, Neuro News, Stress
Unter
der Leitung von Markus Ploner, Heisenberg-Professor für Human Pain Research,
haben sich Forscherinnen und Forscher der Klinik für Neurologie des
TUM-Universitätsklinikums rechts der Isar angesehen, wie genau im Gehirn ein
schmerzhaftes Ereignis verarbeitet wird.
Sie
konnten erstmals zeigen, dass das Gehirn auf einen Schmerzreiz mit mindestens
drei unterschiedlichen Antworten reagiert – und dass diese gleichzeitig und
nicht abhängig voneinander ablaufen. Die Ergebnisse könnten grundlegende
Auswirkungen auf das Verständnis und die Behandlung von Schmerzpatientinnen und
-patienten haben.
Schmerz
besteht aus mindestens drei Faktoren: der Wahrnehmung, der Handlung – zum
Beispiel dem Zurückziehen der Hand von einer heißen Herdplatte – und der
Reaktion des autonomen Nervensystems, das die notwendige Energie für das
Handeln bereitstellt. Über das autonome Nervensystem werden die lebenswichtigen
Funktionen wie Herzschlag, Atmung, Verdauung und Stoffwechsel gesteuert.
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