Leistungsschwaches Umfeld erzeugt starke Emotionen

Leistungsschwaches Umfeld erzeugt starke Emotionen

Studie unter Beteiligung der Universität Konstanz weist negative Auswirkungen eines leistungsstarken Umfelds bei SchülerInnen auf das individuelle emotionale Wohlbefinden nach.

Big-fish-little-pond-Effekt nennt sich das Phänomen, das für die Selbsteinschätzung von Menschen von immenser Bedeutung ist. Ein Fisch empfindet sich selbst als groß, wenn er in einem vergleichsweise kleinen Teich schwimmt. Soll heißen: Bewegt sich eine Person in einem relativ leistungsschwachen Umfeld, profitiert deren Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten. Das sogenannte Selbstkonzept dieser Person wird somit gestärkt. Sie ist der big fish unter den vielen kleinen Fischen im Teich. Wird dieselbe Person in einen leistungsstarken Kontext versetzt, leidet die Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten – bei gleicher Leistungsfähigkeit. Der ursprüngliche big fish wird nun zum little fish.

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Quellennachweis
Universität Konstanz

Roboter lebt, Mensch kaputt

Roboter lebt, Mensch kaputt

Inwieweit sind Menschen bereit, Rücksicht auf Roboter zu nehmen? Die Empathie geht so weit, dass sie unter Umständen Menschenleben gefährden würden, zeigt eine neue Studie.

Roboter als Minenräumer, Pflegeassistent oder Haushaltshelfer – je mehr Maschinen mit künstlicher Intelligenz Einzug in Alltag und Beruf nehmen, desto drängender stellt sich die Frage, wie Menschen die künstlichen Gefährten wahrnehmen und sich ihnen gegenüber verhalten. Ein Team um Sari Nijssen von der Radboud University in Nijmegen, Niederlande, und Markus Paulus, Professor für Entwicklungspsychologie an der LMU, hat nun in einer Studie untersucht, inwiefern sich Menschen Robotern gegenüber mitfühlend verhalten und ihrem Verhalten moralische Prinzipien zugrundelegen. Über die Ergebnisse berichten sie aktuell in der Fachzeitschrift Social Cognition.

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Quellennachweis:
Ludwig-Maximilians-Universität München

Stress im Kleinhirn

Stress im Kleinhirn

Signalstoff ist in Stresssituationen entscheidend für motorischen Fähigkeiten

In zwei thematisch verwandten Studien haben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München herausgefunden, wie sich Stress auf die Motorik sowie auf das Lernen auswirken kann. Sie untersuchten die Rolle des CRF (Corticotropin freisetzenden Faktor)-Systems für die Funktion des Kleinhirns. Das Kleinhirn ist in erster Linie für die Feinabstimmung von Bewegungen bekannt.

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Quellennachweis
Max-Planck-Institut für Psychiatrie

Neurone wandern im werdenden Gehirn wie auf Schienen

Neurone wandern im werdenden Gehirn wie auf Schienen

Die Entwicklung des Gehirns im Embryo ist ein hoch komplexer Prozess. In seinem Zuge wandern zahllose Zellen von ihrem Entstehungsort zu der Stelle, an der sie später gebraucht werden.

Wie das genau funktioniert, ist erst in Ansätzen verstanden. Wissenschaftler der Universität Bonn haben nun einen möglichen Mechanismus identifiziert. Demnach könnte ein Bündel von Nervenfasern als eine Art „Schienenweg“ fungieren, an dem entlang die Zellen zu ihrem Ziel gelangen.

Die Forscher haben in ihrer Studie die Hirnentwicklung von Mäuse-Embryonen unter die Lupe genommen. Sie konzentrierten sich dabei auf einen Pool neuronaler Vorläufer-Zellen, der sich etwa zehn Tage nach der Befruchtung im Hinterhirn entwickelt. Diese reifen zu Nervenzellen heran und migrieren dann zu anderen Regionen im entstehenden Hinterhirn. Auch beim Menschen finden in der frühen Hirnentwicklung vergleichbare komplexe Zellwanderungen statt. „Wie das Ganze funktioniert, ist aber noch kaum verstanden“, erklärt Prof. Dr. Sandra Blaess vom Institut für Rekonstruktive Neurobiologie der Universität Bonn.

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Sport am Abend verursacht keine Schlafprobleme

Sport am Abend verursacht keine Schlafprobleme

Entgegen anderslautenden Ratschlägen gibt es keinen Grund, am Abend auf Sport zu verzichten, wie eine Analyse der wissenschaftlichen Literatur zutage förderte.

Es ist ein bekannter und oft vernommener Ratschlag, auch von Schlafforschern: Um die Schlafqualität zu verbessern, sollte man am Abend auf Sport verzichten. Bloß – in dieser allgemein gehaltenen Form ist der Ratschlag nicht haltbar, wie Forschende am Institut für Bewegungswissenschaften und Sport der ETH Zürich aufzeigten.

Die Wissenschaftler durchforsteten die gesamte wissenschaftliche Literatur und analysierten alle 23 zu diesem Thema gemachten Studien, welche ihren Qualitätsanforderungen entsprachen. Das Fazit der Forschenden: Grundsätzlich beeinflusst Sport innerhalb von vier Stunden vor dem Zubettgehen den Schlaf nicht negativ. «Wenn Sport am Abend überhaupt einen Effekt auf die Schlafqualität hat, dann sogar eher einen positiven, wenn auch nur einen schwach positiven», sagt Christina Spengler, Leiterin des Labors für Human- und Sportphysiologie.

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Schmerz: Wahrnehmung und Handlungsimpuls entstehen unabhängig voneinander im Gehirn

Schmerz: Wahrnehmung und Handlungsimpuls entstehen unabhängig voneinander im Gehirn

Unter der Leitung von Markus Ploner, Heisenberg-Professor für Human Pain Research, haben sich Forscherinnen und Forscher der Klinik für Neurologie des TUM-Universitätsklinikums rechts der Isar angesehen, wie genau im Gehirn ein schmerzhaftes Ereignis verarbeitet wird.

 Sie konnten erstmals zeigen, dass das Gehirn auf einen Schmerzreiz mit mindestens drei unterschiedlichen Antworten reagiert – und dass diese gleichzeitig und nicht abhängig voneinander ablaufen. Die Ergebnisse könnten grundlegende Auswirkungen auf das Verständnis und die Behandlung von Schmerzpatientinnen und -patienten haben.

Schmerz besteht aus mindestens drei Faktoren: der Wahrnehmung, der Handlung – zum Beispiel dem Zurückziehen der Hand von einer heißen Herdplatte – und der Reaktion des autonomen Nervensystems, das die notwendige Energie für das Handeln bereitstellt. Über das autonome Nervensystem werden die lebenswichtigen Funktionen wie Herzschlag, Atmung, Verdauung und Stoffwechsel gesteuert.

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